Unterstützung in der Türkei

Im März 2015 waren Yasmin Randall (Obfrau) und Helen Brugat (Obfraustellvertreterin) gemeinsam mit dem Projekt Balsam, das vom Verein arabischer Frauen in Wien geleitet wird, in der Türkei an der syrischen Grenze um mit syrischen Flüchtlingen zu arbeiten.

AMAL HEISST HOFFNUNG

Psychotherapeutische Arbeit mit syrischen Flüchtlingen in der Türkei unter „suboptimalen“ Bedingungen

Der Verein für Arabische Frauen unterstützt im Rahmen des BALSAM-Projektes Initiativen syrischer Flüchtlinge in der Türkei. Seit letztem Jahr wird dies von einer kleinen Gruppe von Psychotherapeutinnen des ÖBVP und einer Praktikantin unterstützt. (Sonja Kinigadner, Maria K., Helen Brugat und Yasmin Randall). Wir entwickelten ein Curriculum für Trauma-BeraterInnen und boten dies im März dieses Jahres erstmals an. Es enthält Information über Traumatisierung und hilfreiche Übungen. Es soll MultiplikatorInnen befähigen, ihre Landsleute zu unterstützen.

Eine Gruppe von 12 Menschen fuhr Ende März im Rahmen von BALSAM 6 für zehn Tage nach Hatay und Kilis. Die Hälfte von uns waren junge syrische Flüchtlinge, die selber erst innerhalb der letzten zwei Jahre nach Österreich gekommen waren. Die Gruppe bestand ca. jeweils zur Hälfte aus Frauen und Männern. Wir boten unterschiedliche Workshops an: Capoeira für Kinder, Theater-Workshops, Traumatherapie-gestützte Kinderworkshops, Frauenkurse zur Verarbeitung von Receicling-Stoffen, Vorträge über Kindererziehung und Trauma in der Famile und eben unsere Trauma-Kurse.

Jeden Abend fand während unseres Aufenthaltes eine kurze Nachbesprechung statt und die Planung des nächsten Tages. Zentral war vor allem die Zuteilung der Räume und Dolmetscher. Wir sprachen Englisch, Arabisch und Deutsch und diese Zusammenkünfte waren aufgeladen von den Erlebnissen dieses Tages und den Herausforderungen des nächsten. „Swim along“ war dann stets das Motto von Maria und irgendwie fanden wir tatsächlich immer eine Lösung.

Unser erstes Ziel war das Amals Advocacy and Healing Center in Hatay. Dieses Frauenzentrum wurde vor zwei Jahren von syrischen Anwältinnen gegründet, um Folteropfer zu unterstützen. Mittlerweile hat sich ihr Aufgabengebiet ausgeweitet. Sie unterstützen Opfer häuslicher Gewalt, männliche Flüchtlinge und viele viele Kinder. Dort engagieren sich Menschen, die die Zukunft Syriens darstellen. Sie arbeiten unter ärmsten Verhältnissen. Als Yasmin im November erstmals dort war, wunderte sie sich, warum kein Tee angeboten wurde. Den bekommt man in Hatay nämlich sogar im Schuhgeschäft. Es stellte sich heraus, dass das Zentrum keine Teegläser hatte, es gab damals auch nur wenige Sessel und keine einzigen Computer. Geheizt wurde auch nicht.

Das Zentrum ist eine Oase des Friedens für Menschen, die unter – wie man sagt- prekären Verhältnissen leben. Prekär ist ein Fremdwort, im echten Leben heißt das: Wohnen in einem Loch, in das es hineinregnet. Nach der Beschwerde beim Vermieter wird das Dach mit einer Plastikplane abgedeckt und dafür die Miete erhöht. Es heißt: Den Hungerlohn für 60 Stunden Arbeit pro Woche nicht bekommen ohne die Möglichkeit, sich irgendwo beschweren zu können, heißt Kinderarbeit und Hunger und klirrende Kälte….

Hatay ist zweisprachig, die Einheimischen sprechen zuhause meist Arabisch, schreiben können sie es aber nicht. Amtssprache ist Türkisch. Die Kinder der Flüchtlinge dürfen und müssen seit Beginn dieses Jahres türkische Schulen besuchen. Dort wurden Ausländerklassen eingerichtet. Vorher wurden sie, wenn überhaupt, in arabischen, aus dem Ausland finanzierten Schulen unterrichtet und dort zumeist religiös indoktriniert. So kommt es oft, dass 10-Jährige noch Analphabeten sind, wenn sie nicht das Glück hatten, Kurse von AktivistInnen besuchen zu dürfen.

In Hatay arbeiteten Maria und Yasmin mit einer Gruppe von fünf jungen Männern und einer Gruppe von sieben Frauen. Sie waren alle hoch motiviert und es gelang uns erstaunlich einfach, einen ruhigen und geschützten Rahmen herzustellen, der große Offenheit und intensive Beziehungen ermöglichte. Als DolmetscherIn fungierte ein junger syrischer Flüchtling aus Wien (Englisch-Arabisch), sowie die Gründerin von BALSAM, Marie Therese Kiriaky. Wir hatten beide während des Fluges auf die Besonderheiten bezüglich Dolmetschen bei psychotherapeutischer Arbeit eingeschult. Vorher war uns dafür einfach keine Zeit geblieben angesichts all der Vorbereitungen.

Die TeilnehmerInnen der beiden Gruppen waren zum Teil jahrelang von Assads Geheimdiensten gefoltert worden, manche hatten Narben von Schussverletzungen, viele hatten Familienmitglieder oder Freunde verloren, alle ihre Heimat und ihre Existenz. Die meisten hatten in Syrien studiert und nun leiden sie unter der Perspektivlosigkeit. Wir spürten, wie es sie so sehr berührte, nicht vergessen worden zu sein. Was auch immer wir ihnen vermittelten, saugten sie begierig auf und übten oft noch, nachdem wir gegangen waren. Besonders hilfreich erlebten alle unsere (erste) Atemübung. Diese Übung war bei den jeweiligen Feed-back-Runden von allen als am Hilfreichsten befunden worden.

Gegen Ende unseres Aufenthaltes hielten die Gruppen in unserer Anwesenheit Workshops für ihre Landsleute.

Die Frauengruppe hatte für ihren Workshop eine hinreißende Vortragende ausgewählt, doch die Atemübung scheiterte daran, dass die Zuhörerinnen sich nicht auf eine Matratze legen wollten. Für die Zukunft werden wir wohl kleinere, intensivere Gruppen empfehlen.

Nach langer interner Diskussion boten wir auch Einzelstunden an. Die Frage war, ob es vertretbar ist, Therapiestunden anzubieten, wenn unser Aufenthalt von so kurzer Dauer ist. Den Ausschlag gab schließlich der Begründer von Brainspotting, David Grand. Er meinte, es sei unverantwortlich, es nicht anzubieten. In den Einzeltherapie-Stunden wollten alle zu Beginn ihre Geschichte erzählen, Geschichten von Folter, blutigen Aufständen, dem Bergen von Leichen der Freunde, dem Leben in einer umzingelten Stadt… Es war sichtlich erleichternd, diese Erfahrung mit jemandem zu teilen, der nicht selber unter ähnlichen Belastungen leidet. In drei Fällen wurde das Angebot von Brainspotting-Sitzungen angenommen und diese Stunden führten zu maßgeblichem Nachlassen der Körperspannung bzw. von Schmerzen. Meist war auch das prekäre Leben Thema, -das permanente Ringen um Überleben, Menschenwürde und Perspektive.

Das Abhalten von Einzelstunden hatte zur Folge, dass wir einen zusätzlichen Raum brauchten. In der abendlichen Besprechung wurde vorgeschlagen, in ein Lokal zu gehen, oder in einen Park. Das war auch unter diesen improvisierten Bedingungen gänzlich inakzeptabel und wurde von uns Psychotherapeutinnen abgelehnt. Dann sagte irgendwer: „Der Bus!“ Wir hatten während der ganzen Zeit einen Kleinbus gemietet, – in dem sollte ich also nun Therapie-Stunden abhalten…, warum auch nicht. Wir diskutierten, wo er geparkt werden könnte, die Scheiben waren eh dunkel und ich begann, mich darauf einzustellen. Dann hatte ich aber noch die Idee, den Hotelbesitzer zu fragen. Er unterstützt uns mit Preisreduktionen und ist ein liebenswerter Mann. Er erklärte sich sofort bereit, den Seminarraum gratis zu überlassen.

Nun, wie die gemeinsame längere Busfahrt vom Frauenzentrum ins Hotel zu bewerkstelligen ist, hätte auch Gegenstand einer mehrstündigen Supervisionssitzung sein können. Unser wunderbarer Fahrer Taufiq, Dolmetscher Nadier, der erste mutige Klient und ich- welche Sitzordnung, wer kann mit wem kommunizieren? Oder schweigen neben dem sehr nervösen Klienten? Solche Fragestellungen waren mir noch nicht untergekommen.

Den zweiten Teil unseres Aufenthaltes verbrachten wir in Kilis, unmittelbar an der syrischen Grenze. Dort gibt es keine Oase. Das „wilde“ Flüchtlingszeltlager war im Jänner von den türkischen Behörden abgerissen worden. Die ca.1000 Flüchtlinge leben nun in angemieteten Wohnungen, oft zu zwölft in zwei kleinen Zimmern, nicht selten ohne Badezimmer. Sie bekommen jeden Tag zwei Fladenbrote pro Person, den Rest erbetteln sie in Lokalen oder sie suchen in Mülleimern nach Essen. Mahmoud Dahi kümmert sich um diese Menschen. Er ist Syrer und lebte bei Kriegsbeginn schon 20 Jahre in München. Seine Firma mit 200 Mitarbeitern gab er auf, um in Kilis ein Waisenhaus, eine Schule und eben dieses Lager zu betreuen. Die Flüchtlinge in Kilis sind zumeist ehemalige LandarbeiterInnen, einige wenige waren StudentInnen. Mahmoud hat seit Jänner eine neue Schule bauen lassen und einen Kindergarten. Letzteres ist ein riesiger Raum, einer Garage ähnlich. Er hat keine Fenster und ist ungeheizt und dunkel. Die Frauenwerktstatt sieht genauso aus.

Für unsere Arbeit hatte Mahmoud sein Haus zur Verfügung gestellt. Wir hatten keinen Schlüssel. Vor dem Haus stand ein etwa 12-jähriger Junge. Er kletterte behände wie ein Äffchen über die hohe Mauer und öffnete uns. Nun standen wir in einem kleinen Hof mitsamt Enten, Tauben, Hühnern und unzähligen Katzen. Die Gruppe fand in seinem Wohn-Schlafzimmer statt, wir saßen auf Matratzen und –wie die ganze Reise hindurch- war es wirklich kalt. Für die Einzeltherapien brauchten wir einen zusätzlichen Raum und die Wahl fiel wirklich schwer: Die Küche roch übel. Der andere Raum war vollgeräumt mit Hilfsgütern und zwei Betten und die Katzen hatten ihn für sich beansprucht. Nadier und ich entschieden uns für das Katzenzimmer und evakuierten die Katze mitsamt ihren gefühlten 100 Jungen. Kaum hatte die Einheit begonnen, gelang es der Katze, die Türe zu öffnen. Unterbrechung. Nadier verbarrikadierte die Tür mit einer Großpackung Windeln. Das war nicht genug. Unterbrechung. Also zwei Packungen. Die Beinchen der maunzenden Kätzchen streckten sich durch die Türritze. Dann kam die Katzenmutter durchs Fenster. Wieder eine Unterbrechung- das Fenster wurde geschlossen. Der Hahn krähte auf dem Fensterbrett. Einerseits waren wir voller Mitgefühl mit der Klientin, andererseits war die Situation allzu komisch.

Die Arbeit mit einem männlichen Dolmetsch hatten wir zuerst als Hindernis betrachtet. Durch seine ruhige, offene und mitfühlende Art gelang es Nadier, diesen Nachteil oft in einen Vorteil zu verwandeln. Entgegen dem üblichen Prozedere gelang es uns während der Einzelstunden nicht, den Blickkontakt zwischen Klientin und Therapeutin aufrecht zu halten. Wir sahen also immer die jeweils sprechende Person an. Angesichts der hoch dramatischen Erzählungen mussten Nadier und ich oft die Tränen zurückhalten. Einmal fiel mir ein besonders intensiver Blick der Klientin in Nadiers Augen auf. Sie konnte sehen, dass sie einen syrischen Mann mit ihrer Erzählung von häuslicher Gewalt zutiefst bewegen konnte! Sie wurde gewahr, dass entgegen ihrer Erfahrung nicht alle Männer gewalttätig sind.

Maria und ich arbeiteten dort – wir nannten es „den Stall“ – mit den Kindergärtnerinnen. Die meisten von ihnen waren verheiratet und hatten mehrere Kinder. Ein Säugling war die ganze Zeit dabei. Die Frauen öffneten sich sehr schnell und das Ausmaß der Gewalt der meisten ihrer Männer erschütterte uns zutiefst. Die Suche nach Körperressourcen spiegelte das wieder. Es fiel ihnen so schwer, auch nur kleine Stellen im Körper zu finden, die sich ok anfühlen. Oft blieben nur die Ohrläppchen und die Nasenspitze übrig. Wo es in Hatay mit den gefolterten Frauen schwierig war, angenehme Körperempfindungen auszumachen, stießen wir hier auf den Krieg in den Familien. In beiden Fällen war das Gesicht jeweils verschont worden, um die Gewalt nicht nach außen hin sichtbar zu machen.

In einer Pause schnappte sich der 12-Jährige, ich würde sagen: Mann, Mahmouds Laptop und zeigte Nadier und mir Fotos des niedergewalzten Lagers und des Waisenhauses. Seine 7-jährige Schwester kann einen Arm nicht bewegen, weil sie eine Kugel im Kopf hat. Einer seiner Brüder ist getötet worden, ein anderer hat Granatsplitter im Körper. Er selber geht für einige Euro die Woche arbeiten. Die neu errichtete Schule wird er nicht besuchen, vielleicht habe er ja in 20 Jahren ein normales Leben. Als ich ihm für den „Schlüsseldienst“ eine Lira zustecken wollte, lehnte er stolz ab.

An diesem ersten Abend in Kilis war uns allen zum Weinen. Wir waren zutiefst erschüttert von dem Ausmaß an Gewalt an Frauen und Kindern und zweifelten allesamt daran, hier etwas Sinnvolles leisten zu können. Helen beschloss, ihren Vortrag über gewaltfreie Kindererziehung zu halten und auch zu den Männern über die Folgen von Traumatisierungen in den Familien zu sprechen. Der Versuch, einen syrischen einheimischen Mann aufs Podium zu bekommen scheiterte dann leider in letzter Sekunde. Er hatte keine Zeit…. Acht Männer besuchten diese Veranstaltung, sie waren zum Teil von ihren Frauen geschickt worden. Es gelang Helen, sie betroffen zu machen und wir hörten zumindest von einem Mann, dass er deshalb an diesem Abend seine Frau nicht verprügelt hatte.

Für unsere syrischen Begleiter war dieser Aufenthalt eine große Belastung. Manche waren nur eine Autostunde von ihren Familien entfernt. Wir sahen von einem Hügel aus auf syrischem Territorium eine Explosion. Der Krieg war allgegenwärtig.

Die Stadt hat insgesamt etwas sehr Bedrückendes. Niemand scheint zu lachen oder auch nur zu lächeln. Im Hotel und den von uns besuchten Lokalen wurde kein Alkohol ausgeschenkt. Durch die vielen Flüchtlinge sind die Mieten extrem gestiegen und die Löhne ebenso stark gesunken. Wir schienen am Ende der Welt angekommen zu sein, bei Menschen, die niemand will.

Während Yasmin und Maria ihre Therapiearbeit machten, arbeitete Helen mit den Kindern vor Ort. Sie hat gemeinsam mit einem Kindertherapeuten ein kleines Programm entwickelt, dass sie „Traumatherapie gestützte magische Spiele und Geschichten“ nennt. Es sind dies zwei Einheiten a 60 Minuten in denen sie einerseits den Kindern etwas vorzaubert, was natürlich jedes Mal großes Staunen erzeugte, um dann andererseits den teilweise sehr eingeschüchterten Kindern zu zeigen wie sie selbst ein klein Wenig Erleichterung in ihr Leben zaubern können. Dabei wurde unter anderem eine Imagination von Redemann mit den Kindern in der Gruppe gespielt und jedes Kind erhielt in der 2. Einheit eine Glasmurmel und ein kleines buntes Stoffsäckchen mit einem Band in dem sie die Murmel um ihrem Hals aufbewahren konnten. In die Murmel wurde ein sicherer Ort „gezaubert“ zu dem alle Schrecken und Ängste keinen Zutritt haben, eine kleine friedliche Welt in der man Schutz suchen kann, in Momenten der Not.

Natürlich wurde auch viel gesungen und – was für uns manchmal wie ein kleines Wunder erschien- ein Lächeln in die kleinen Gesichter gezaubert.

Nach kurzer Zeit, wurde klar, dass es wichtig ist, auch die Mütter über Helens Arbeit zu informieren, wenn eine gewisse Nachhaltigkeit der Übungen erzielen werden sollte. Die Familien leben auf beengtestem Raum, Aggression und Gewalt beherrschen den Tag. Wenn dann ein aufgekratztes, laut singendes Kind stört, könnten die Übungen mehr kaputt machen, als helfen.

So beschloss Helen einen kurzen Vortrag über Trauma und posttraumatische Belastungsstörungen für die Mütter zu halten um dann erklärend überzuleiten, wie wichtig es ist, dass traumatisierte Kinder ein sicheres, liebevolles und gewaltfreies Zuhause haben.

Insgesamt wurde der Vortrag 3 mal gehalten, jedes Mal sind Helen und ihr Dolmetscher auf viel Dankbarkeit und Verständnis bei den Frauen gestoßen. Viele haben ihr Herz ausgeschüttet und im Anschluss über Erziehungsprobleme gesprochen. Da es schnell klar wurde, wie wichtig es wäre auch die Väter mit einzubeziehen, haben wir kurzentschlossen auch einen Vortrag für Männer angesetzt, der zwar nur schwach besucht war aber dennoch Wirkung zeigte. Die anfangs ablehnenden Gesichter wurden mit der Zeit offener, einige stellten Fragen und zum Schluss bedankten sich alle bei uns.

Am nächsten Tag änderte sich unsere niedergeschlagene Stimmung schlagartig. Das Feedback war überwältigend. „Zum ersten Mal in meinem Leben fühle ich mich wie ein Mensch behandelt, und nicht wie ein Stein.“ „Seit Kriegsbeginn habe ich meine Kinder nicht so lachen gesehen.“ Dass wir so weit gereist waren, um ihnen beizustehen,- dass sie nicht vergessen worden waren, – dass wir einen liebevollen ruhigen Rahmen geschaffen hatten, – dass wir sie gesehen haben in ihrem Elend, das war so unendlich wertvoll und hilfreich.

Wir hatten Hoffnung an diesen Ort der Trostlosigkeit gebracht. Und Medikamente, Hygieneartikel, Schuhe , Kinderkleidung und Spielzeug.

Auf der Rückreise nach Hatay lernten wir ein neues Wort: Hamdullah! Wir hörten es in unserem Bus unzählige Male, es heißt: „Gottlob!“ (Wir würden vielleicht „Herrlich“ oder „Halleluja“ sagen- wir dürfen zurück nach Hatay, in die Zivilisation, in unser freundliches Hotel, zurück in die Welt.